Gedanken zum Antikriegstag und zum ersten Kampagnengeburtstag

Geburtstagstorte MACHT FRIEDEN

Politische Arbeit kann sehr viel Spaß machen. Häufig ist sie aber auch schwerfällig, manchmal auch frustrierend. Wenn man an einem Thema wie dem unseren arbeitet, dann ist sie oft auch traurig. Wenn uns schlimme Nachrichten aus Syrien erreichen, vom x-ten Terroranschlag und vom soundsovielten Vergeltungsschlag, von Toten und Verletzten und von Menschen, die auf der Flucht aus ihrem Heimatland sterben, weil wir unsere europäischen Außengrenzen mal wieder so fest verschließen, wie wir nur können - dann fragen wir uns manchmal, ob die Friedensbewegung, ob unsere kleine Kampagne überhaupt irgendetwas daran ändern kann. Und dann sind wir meistens für ein paar Augenblicke sehr skeptisch.

Aber dann erinnern wir uns daran, warum wir unsere Kampagne vor genau einem Jahr überhaupt ins Leben gerufen haben: Weil wir es nicht länger hinnehmen wollten, dass deutsche Politik immer wieder denselben Fehler begeht. Weil wir es nicht länger hinnehmen wollten, dass wir als Deutsche immer wieder dabei sind, wenn es darum geht, noch mehr Militär, noch mehr Soldat*innen, noch mehr Waffen in die Welt zu tragen. Und weil wir glauben, dass wir als Bürgerinnen und Bürger diese Landes daran etwas ändern können - und sei die Veränderung noch so klein. Jeder Bundestagsabgeordnete, der bei der nächsten Abstimmung über die Verlängerung des Syrienmandats mit NEIN stimmt, ist ein Gewinn. Jede Politikerin, die bei der nächsten Beratung über den Bundeshaushalt für eine Erhöhung der Mittel für Zivile Konfliktbearbeitung stimmt, ist ein Hoffnungsschimmer. Jede Friedensgruppe, die in ihrer Stadt über gewaltfreie Möglichkeiten zur Lösung der Konflikte in Syrien informiert, ist ein Mosaikstein auf dem Weg zur Veränderung.

Und auch wenn unsere und eure Arbeit oft mühsam ist - wir könnten uns keine größere Motivation wünschen als die Vorstellung, dass wir einen winzigen Beitrag dazu leisten, dass der Frieden nach Syrien zurückkehrt. Wir sind euch sehr dankbar, dass ihr uns bei dieser Arbeit begleitet und unterstützt.

In diesem Sinne feiern wir heute, am Antikriegstag, unseren ersten Geburtstag als Kampagne.